Was ist Schuppenflechte?

Die Schuppenflechte (Psoriasis) zählt zu den häufigsten nicht ansteckenden, chronisch-entzündlichen Erkrankungen. In Deutschland sind rund zwei Millionen Menschen von der Erkrankung betroffen. Die Schuppenflechte kann grundsätzlich in jedem Alter auftreten und Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen. Psoriasis ist nicht nur eine Hautkrankheit, auch die Gelenke können sich chronisch entzünden. Etwa 30% der Patient*innen entwickeln damit eine sogenannte Psoriasis-Arthritis. Zudem können auch Nägel und bestimmte Organe von der Erkrankung befallen sein und Betroffene haben oftmals eine Vielzahl von Begleiterkrankungen. 

Schuppende Hautstellen, die entzündlich gerötet sind und oft mit Juckreiz und Brennen einhergehen, sind bekannte Symptome der Schuppenflechte. Zusätzlich sind schmerzhafte Risse der Haut möglich, die in schweren Fällen oder durch Aufkratzen der Schuppen sogar zu Blutungen führen können. Zu den Bereichen, an denen die Hautveränderungen am häufigsten vorkommen, zählen Knie, Ellbogen, die Region am Kreuzbein, behaarte Kopfhaut sowie die Stellen hinter den Ohren.

Da Psoriasis eine immunvermittelte Systemerkrankung darstellt – also den ganzen Körper betrifft – können neben den typischen Psoriasis-Symptomen der Haut auch die Nägel und Gelenke (Psoriasis-Arthritis) beteiligt sein. Bei einer Psoriasis-Arthritis, die sich auf den Bewegungsapparat auswirkt, können Symptome wie Gelenkbeschwerden oder tiefliegende Rückenschmerzen entstehen.

Als Psoriasis-Ursache gilt ein Zusammenspiel von zwei Faktoren: Eine genetische Veranlagung sowie bestimmte Auslöser wie Stress, Infekte und mechanische Reize auf der Haut. Die Krankheit tritt allerdings nicht bei jedem auf, der die Veranlagung hat. Entgegen dem häufigen Vorurteil vieler Menschen ist die Krankheit nicht ansteckend.

Die Ärzt*innen erkennen Schuppenflechte (Psoriasis) anhand der typischen Hautveränderungen: Die silbrig glänzenden Schuppen und die roten Flecken weisen meist eindeutig auf diese Diagnose hin. Neben einer körperlichen Untersuchung und speziellen Messverfahren wie der Psoriasis Area and Severity Index (PASI) oder der Dermatology Life Quality Index (DLQI) sind manchmal aber auch Laboruntersuchungen notwendig. Bei einer Psoriasis-Arthritis können zudem bildgebende Verfahren die Diagnose sichern und Aussagen über den Schweregrad der Erkrankung liefern.

Die geeignete Therapieoption bei Psoriasis hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Bei leichter Psoriasis (DLQI & PASI unter 10 Punkten) wird eine topische Therapie angewendet (lokale, äußerliche Anwendung). Wirkt diese Therapie nicht ausreichend, können systemische Medikamente (innerliche Anwendung mit Auswirkung auf den ganzen Körper) zum Einsatz kommen. Zudem besteht die Möglichkeit, die Schuppenflechte mit einer Lichttherapie zu behandeln. Hierbei wird die Wirkung von UV-Strahlung einer bestimmten Wellenlänge genutzt, um eine Besserung betroffener Hautstellen zu erzielen. Bei der mittelschweren bis schweren Psoriasis reichen topische Therapien allein nicht aus und es müssen systemische Behandlungsoptionen angewendet werden. Hierfür stehen etwa Immunsuppressiva zur Verfügung, die das Immunsystem unterdrücken, wie z. B. Methotrexat oder Fumarsäureester.Zudem können Biologika eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um biotechnologisch hergestellte Eiweißsubstanzen, die gezielt entzündungsfördernde Botenstoffe (z. B. sogenannte Zytokine) im Körper hemmen und damit die Entzündung reduzieren. Im Gegensatz zu anderen Immunsuppressiva, die das gesamte Immunsystem unterdrücken, wirken Biologika gezielt auf einen Teil des Immunsystems, in dem die Entzündung entsteht. Damit lassen sich gezielt die Symptome der Schuppenflechte bekämpfen. 

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