Was ist die feuchte altersbedingte Makuladegeneration?

Mann bei Untersuchung mit Ärztin

Mit zunehmender Lebenserwartung der Bevölkerung steigt auch die Häufigkeit von Erkrankungen der Netzhaut mit Verschlechterung des Visus bis hin zur Erblindung rasant an. In Österreich leiden rund 200.000 Menschen an Altersbedingter Makula-Degeneration.

AMD steht für "Altersbedingte Makula-Degeneration" und wird auch "Netzhautverkalkung" genannt. Man unterscheidet die "trockene" und die "feuchte" Form der AMD. Die feuchte Form tritt bei 15-20% aller Patienten auf und kann innerhalb von wenigen Monaten zu schwerster Sehbehinderung führen. Jährlich erkranken 3.000 - 4.000 Menschen an feuchter AMD. Bei der feuchten altersbedingten Makula-Degeneration wachsen krankhafte Blutgefäße in die sensible Zone der Makula hinein, so dass es zu irreversiblen Zellschäden innerhalb dieses Netzhautareals kommt.

Informationen über Altersbedingte Makuladegeneration gibt es auch als Hörinformation.

Zur Hörinformation "Hören für die Sehkraft"

Die Beeinträchtigung des Sehens macht sich zunächst dadurch bemerkbar, dass gerade Linien verzerrt wahrgenommen werden und Farben verblassen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung bildet sich ein störender Fleck in der Mitte des Gesichtsfeldes, der sich vergrößert und das Sehvermögen soweit einschränkt, dass der Alltag nicht mehr alleine zu bewältigen ist. Oft werden die ersten Anzeichen der Erkrankung zu spät bemerkt, da nur ein Auge erkrankt und das zweite Auge den Funktionsausfall kompensiert. Deshalb ist es besonders wichtig, frühzeitig einen Augenarzt aufzusuchen.

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Mit einem einfachen und effektiven Test – dem Amsler Netz – können schon früh die oft nur sehr geringen Sehveränderungen, die durch Feuchte AMD verursacht werden, festgestellt werden. Viele Ärzte geben ihren Patienten diesen einfach anwendbaren Test mit nach Hause, da die Handhabung unkompliziert und ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen ist. Die Patienten können sich regelmäßig selbst testen und bei Auffälligkeiten sofort ihren Arzt aufsuchen.

Sollten Hinweise für eine Erkrankung vorliegen, kann Ihr Augenarzt mit Hilfe einer Spiegelung des Augenhintergrunds (Ophthalmoskopie) Gefäßveränderungen, Ablagerungen und Blutungen auf der Netzhaut diagnostizieren. Bei einer bereits vorliegenden Erkrankung sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden – beispielsweise eine Fluoreszenzangiografie zur Darstellung der Netzhautgefäße oder die optische Kohärenztomografie (OCT) zur Diagnose der Altersbedingten Makula-Degeneration.

Ältere Mann und Kind mit Modellflugzeug

Es gibt 3 gesicherte Methoden zur Behandlung Feuchter AMD: die Anti-VEGF-Therapie (Hemmung der Wachstumsfaktoren), die Laserphotokoagulation (thermischer Laser), oder die Photodynamische Therapie (PDT).

Die feuchte AMD ist gekennzeichnet durch das krankhafte Wachstum von Blutgefäßen in die Netzhaut. Die etablierte Generation von Substanzen, die bei der Behandlung von AMD eingesetzt wird, basiert auf der Hemmung des Gefäßwachstums, durch Hemmung des Gefäßwachstumsfaktors, VEGF (Vasculär Endothel Growth Factor). Diese inzwischen etablierte Anti-VEGF-Therapie wird direkt in den Glaskörper des Auges gespritzt, was aber in der Regel schmerzlos ist, da das Auge an der Einstichstelle betäubt wird (Lokalanästhesie) und der Glaskörper zu 98% aus Wasser besteht. Diese Therapieform gilt als äußerst vielversprechend, da auch bereits verlorene Sehschärfe wieder zurückgewonnen werden kann.

Bei der Laserphotokoagulation werden durch einen thermischen Laser brüchige, undichte Gefäße verschlossen.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit gegen Feuchte AMD ist die Photodynamische Therapie. Diese Behandlung hat zum Ziel, die durch die Krankheit beeinträchtigten Blutgefäße zu verschließen.