Was ist Akne inversa?

Bei Akne inversa handelt es sich um eine chronisch-entzündliche (autoinflammatorische) Hauterkrankung. Manchmal wird dafür auch das gleichbedeutende Fachwort Hidradenitis suppurativa verwendet.

In Deutschland sind schätzungsweise 0,04 % der Gesamtbevölkerung an Akne inversa erkrankt – das heißt, dass etwa eine von 2.000 Personen davon betroffen ist. In der Regel treten die ersten entzündlichen Hautveränderungen nach der Pubertät zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf. Akne inversa verläuft häufig schubweise und präsentiert sich in unterschiedlichen Schweregraden.

Bei Akne inversa kommt es zu schmerzhaften Hautentzündungen, die häufig in Schüben wiederkehren. Wenn du beispielsweise die folgenden Hautveränderungen an dir bemerkst, könnte es sich um Akne inversa handeln:

  • kleine (erbsengroße) tastbare, rötliche Knötchen unter der Haut
  • größere, schmerzhafte Abszesse, aus denen unangenehm riechende Flüssigkeit austreten kann und die Narben hinterlassen können
  • die entzündlichen Hautstellen finden sich vor allem unter den Achseln, Anogenitalregion und/oder in der Leistengegend

Die genaue Ursache der Akne inversa ist bis heute nicht vollständig geklärt. Fachleute vermuten, dass unter anderem ein überaktives Immunsystem sowie hormonelle und erbliche Einflüsse eine Rolle spielen könnten. Wichtig für dich zu wissen: Akne inversa ist kein Zeichen für mangelnde Körperhygiene.

Es gibt keine speziellen Tests für die Diagnose der Akne inversa. Zur Diagnosestellung klärt die*der Hautärzt*in unter anderem die folgenden drei Aspekte ab:

  • Anamnese: In einem ausführlichen ärztlichen Gespräch geht es beispielsweise um die Fragen, wo, welche Art der Läsionen und wie häufig die entzündlichen Hautveränderungen auftreten.
  • Familiengeschichte: Wichtig zu wissen ist zudem, ob auch Familienangehörige an Akne inversa erkrankt sind.
  • Körperliche Untersuchung: Dabei werden die betroffenen Hautstellen (Inspektion) und auch das Blut sorgfältig untersucht, um beispielsweise den Schweregrad festzustellen.

Wichtig zu wissen: Es kann manchmal Jahre dauern, bis die richtige Diagnose gestellt wird.

Akne inversa lässt sich derzeit zwar nicht heilen – sie ist aber behandelbar. Eine frühzeitige Therapie kann den weiteren Verlauf entscheidend beeinflussen. Die Behandlung hängt unter anderem vom Stadium und den Symptomen ab. Ihr Ziel ist es, die Entzündungen in den betroffenen Hautstellen einzudämmen, ein erneutes Auftreten der Hautsymptome und Operationen so lange wie möglich hinauszuzögern sowie begleitende Beschwerden wie Schmerzen zu lindern. Dazu stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die zum Teil miteinander kombiniert werden – zum Beispiel:

  • Topische (lokale) Medikamente werden direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen (zum Beispiel Salben, Cremes, Tinkturen).
  • Systemische Medikamente wirken im ganzen Körper, indem sie beispielsweise als Tablette eingenommen oder unter die Haut gespritzt werden.
  • Operationen kommen meist bei höheren Schweregraden der Akne inversa in Frage, um geschädigte Hautbereiche zu entfernen oder um Eiteransammlungen (Abszesse) zu öffnen.

Weitere Informationen findest du hier: 

Eine Frau schaut sich im Spiegel betroffene Stellen in der Achselhöhle an

Akne inversa – eine chronische Erkrankung mit hohem Leidensdruck

Permanente Schmerzen durch Abszessbildung, Eitersekretion mit unangenehmem Geruch, Bewegungseinschränkungen, Schlafstörungen und Stigmatisierung: Akne inversa, auch bekannt als Hidradenitis suppurativa, belastet die Erkrankten stark.